Dair az-Zaur

Dair az-Zaur (arabisch دير الزور‎, armenisch: Դեր Զոր - Der Zor), ist eine syrische Stadt. Sie ist Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements Dair az-Zaur.

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Geographie

Die Einwohnerzahl von Dair az-Zaur wurde 1994 auf 133.000 geschätzt. Die am Euphrat gelegene Stadt ist von fruchtbarem Boden umgeben, auf dem Getreide und Baumwolle angepflanzt werden. Seit vor einigen Jahren Erdöl in der Syrischen Wüste in der Nähe der Stadt gefunden wurde, ist sie ein Zentrum der syrischen Erdölförderung geworden. Ein weiterer Wirtschaftszweig der Stadt ist der Tourismus, da sie in 85 Kilometer Entfernung von Dura-Europos und in 120 Kilometer Entfernung von Mari liegt.

Geschichte

Zur Zeit des Römischen Reiches befand sich auf dem heutigen Stadtgebiet ein bedeutender Handelsstützpunkt an der Fernverbindung zwischen Rom und Indien. Nachdem dieser von Königin Zenobia erobert wurde, gehörte die Stadt zum Herrschaftsgebiet Palmyras. Der Ort wurde im 13. Jahrhundert von den Mongolen zerstört, als diese in den Nahen Osten expandierten.

Die moderne Ansiedlung wurde unter osmanischer Herrschaft 1867 gegründet. 1915 wurde die Stadt während des Völkermordes an den Armeniern zu einem Anlaufpunkt der Armenier, als Tausende auf Befehl des Innenminisers Talaat Pascha zu Todesmärschen gezwungen wurden. 1990 wurde ein Denkmal zum Gedächtnis der Opfer des Völkermords an den Armeniern in der Stadt errichtet.

1921 wurde die Stadt von den Franzosen besetzt, die nach dem Ersten Weltkrieg Syrien 1922 – 1941 als Mandatsgebiet besetzt hielten und hier eine Garnison errichteten. 1946 wurde Dair az-Zaur Teil des unabhängigen Syrien.


Kultur

Es gibt ein regionales Museum und eine großes Kulturzentrum.

Die neu gegründete Al-Furat-Universität hat ihren Sitz zum Teil in der Stadt. Deren Fakultäten für Landwirtschaft, Naturwissenschaft, Künste Sozialwissenschaft, Ausbildung, Recht, petrochemische Ingenieurwissenschaften und Medizin befinden sich in der Stadt, während andere Fakultäten in benachbarten Bezirken untergebracht sind. Darüber hinaus gibt es Berufsschulen und andere nachschulische Fortbildungseinrichtungen.

Die lokale Tageszeitung Al Furat erscheint in der Stadt.

Verkehr

Bekannte Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die beiden Hängebrücken über den Euphrat. Die ältere wurde 1930 errichtet und dient heute nur noch dem Fußgänger- und Radverkehr (Arabisch: الجسر المعلق).

Die Stadt liegt an der Eisenbahnlinie Aleppo–Qamischli der CFS und ist als Kopf für eine geplante Eisenbahnlinie in den Irak, nach Kaem über Abu Kemal vorgesehen, die aber aufgrund der politischen Situation dort bis jetzt nicht über die ersten Kilometer hinaus gebaut wurde.

Der Flughafen (IATA: DEZ) liegt im Vorort Al-Dschafra.